Bibliothek
Die historische Bibliothek
Informationen
Die Bibliothek der Französischen Kirche zu Berlin steht Studierenden und Forschern nach vorheriger Anmeldung zur Verfügung.
Ort
Französischer Dom
Gendarmenmarkt 5
10117 Berlin
Die Bibliothek der Französischen Kirche zu Berlin
Die wertvolle historische Bibliothek der Französischen Kirche zu Berlin befindet sich im Französischen Dom (Turm) seit 1929. Sie ist eine reine Präsenzbibliothek, die für wissenschaftliche Forschung zugänglich ist. Der Buchbestand ist historisch gewachsen und setzt sich aus verschiedenen Bibliotheksgründungen der Französischen Kirche zu Berlin zusammen. Der Bestand umfasst ca. 500 lfd. Regalmeter, wovon ca. 350. lfd. Regalmeter historische Altbestände von vor 1850 sind.
Gründung und Geschichte
In Verbindung mit der Errichtung des Séminaire de Théologie wurde 1769 eine Bibliothek gegründet. Da die Studenten des theologischen Seminars zugleich auch Unterricht am Französischen Gymnasium erteilen mussten, so finden sich im nachweislich zum Seminar gehörenden Bestand neben theologischer Literatur (reformiert, lutherisch, katholisch) auch Titel, die eher untypisch für eine kirchliche Bibliothek sind (Mathematik, Geometrie, Botanik, Atlanten, deutsche und französische Geschichte sowie klassische Literatur, historische Zeitschriften sowie Kunst und Architektur). Der Bestand des theologischen Seminars wurde durch Schenkungen, Nachlässe und Ankäufe systematisch erweitert, wie aus den erhaltenen Altkatalogen und den Provenienzen ersichtlich wird.
Das Exlibris dieser Bibliothek wurde von Daniel Chodowiecki entworfen, das er der Seminarsbibliothek schenkte. Durch die Stiftung Marie Brandt-Mathieu konnte 1892 eine eigene Consistorialbibliothek aufgebaut werden. Ein Beschluss der Bibliothekskommission legte fest, dass mit den Stiftungsgeldern ausschließlich Literatur zur Hugenottengeschichte angeschafft werden sollte. Im Zusammenhang des 1929 erfolgten Innenausbaus des Französischen Doms (Turm) wurden die beiden Bibliotheken zusammengeführt.
Am 24. Juni 1944 wurde der Französische Dom durch Brandbomben schwer beschädigt. Ein Teil des Bibliotheksbestandes fiel dabei den Flammen zum Opfer. Nach dem Wiederaufbau des Turms wurde die erhaltene Bibliothek systematisch katalogisiert, wobei zudem größter Wert auf den Provenienznachweis gelegt wurde.
Der Buchbestand wird gezielt durch Ankäufe, Belegexemplare, Schenkungen und Nachlässe erweitert. Altbestände aus den Gemeinden des reformierten Kirchenkreises der EKBO wurden in den letzten Jahren mit in den Bibliotheksbestand aufgenommen. Zudem ist die reiche Gemälde- und Graphiksammlung in der Bibliothek untergebracht.